In Memoriam James Horner

Der legendäre Filmmusikkomponist James Horner ist verstorben. Mehr zu Horners Leben, Karriere und Tod lest in unserem Nachruf.

Star Trek II: Wrath of Khan
Ein Stern am Himmel der Hollywoodkomponisten ist erloschen. James Horner, einer der gefragtesten und bekanntesten Komponisten in Hollywood. Am 22. 6. 2015 starb der 61-jährige Amerikaner in einem Flugzeugabsturz in seinem Privatjet. Horner, der auch begeisterter Pilot war, war die einzige Person an Bord der Maschine.

Ein großer Name

Erstmals bekannt wurde James Roy Horner in den Achtziger Jahren als Komponist der Scores zu Filmen wie Star Trek II: The Wrath of Khan, Aliens oder auch Der Name der Rose. Durch seine Arbeit mit Don Bluth und Steven Spielberg komponierte er die ikonische Musik zu Filmen wie An American Tail und The Land Before Time. Weltberühmt wurde er in den 90er Jahren mit den Scores zu Braveheart oder Balto, jedoch erreichte keiner seiner Scores die selbe Popularität wie seine Musik zu James Camerons Titanic, mit der er nicht nur den Academy Award für die beste Filmmusik gewann, sondern auch für den besten Filmsong, My Heart Will Go On.

Umstrittener Starkomponist

Damit war Horners Ruf endgültig als Komponist für die ganz großen Filme in Stein gemeißelt. Weiter ging es mit Scores wie A Beautiful Mind, Iris oder Apocalypto, bis er mit Avatar wieder in aller Munde war und einer neuen Generation von Kinogängern zugeführt wurde. Doch auch seine Karriere war nicht ganz ohne Kontroversen. In Fachkreisen war Horner auch als zeitweiser Plagiarist verschrien, der sich an klassischen Kompositionen bediente, ohne dies dabei anzugeben. Als besonders hervorstechendes Beispiel ist die verblüffende Ähnlichkeit der Main Titles aus Aliens und dem Adagio aus Aram Khachaturians Spartacus-Ballett zu nennen. Auch seine negativen Kommentare bezüglich Gabriel Yareds nicht verwendeter Musik zu Troy, einem Film, dem er nach Yareds Abgang aus dem Projekt neue Musik verpasste, machten ihn nicht gerade überall beliebt.

Avatar Soundtrack Cover

Ein Verlust für die Traummaschine

Trotzdem aber blieb Horners Musik einem immer nach dem Film im Gedächtnis. Besonders in frühen Werken wie Der Name der Rose oder Brainstorm lässt sich eine ganz andere Seite des Komponisten erkennen, die auf Atmosphäre und düstere Klänge setzt. Trotz aller Kontroversen hat die Welt der Filmmusik einen seiner großen Stars verloren und damit auch einen, der den Einheitsbrei des Monopols, das sich Remote Control Productions in den letzten Jahren aufbaute, auflockerte und mit einem anderen, klassischeren Stil kontrastierte, der damit an das Hollywood der vergangenen Jahrzehnte erinnerte und an dieses Erbe anknüpfte. Wer nun die Musik für die zwei Avatar Sequels übernehmen wird, ist unklar, man kann nur hoffen, dass es jemand ist, der an Horners Erbe anknüpften kann. James Horner, Your Scores Will Go On.

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