Rise of the Tomb Raider: Überleben inmitten von Bären und Bösewichtern

Es ist das Beste aller Gaming-Welten zugleich: Lara Croft in ihrem neuen Abenteuer The Rise of the Tomb Raider. Was für ein Spektakel! Von der ersten bis zur letzten Minuten ein Augenschmaus.
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Rise of the Tomb Raider (Square Enix)

…. aus dem Schusshagel hinaus, schnell hinter die Säule. Eine Explosion! Nach rechts rollen, schnell die Munition aufsammeln und, Kawumm, … schon wieder ins Kreuzfeuer geraten. Mist, eine Sackgasse. Von allen Seiten schießt es, fliegen die Kugeln, hagelt es Granaten. Da hilft nur Krabbeln. Unter den Tisch, in den Schatten. Wo kommen die bloß alle her? … Schmerzen, Keuchen. Die Wunden sind zu schlimm. Splitter. Es kracht. Schnell ein Verband. Ein Hubschrauber, auch das noch und übers Funkgerät nur Rauschen. Wo bleibt die Verstärkung? … Und dann kracht noch der Boden unter den Füßen eeeeiiinn und trotzdem eine gekonnte Fünfpunktladung ein Geschoss tiefer ….

Nein. Das ist nicht eine Szene aus Die Hard mit John McClane zur Weihnachtszeit, auch wenn es für mich wie Geburtstag und Weihnachten zugleich war. Es ist auch nicht Indiana Jones auf der Suche nach dem heiligen Gral. Es ist das Beste aller Gaming-Welten zugleich: Lara Croft in ihrem neuen Abenteuer The Rise of the Tomb Raider. Was für ein Spektakel! Von der ersten bis zur letzten Minuten ein Augenschmaus.

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Rise of the Tomb Raider (Square Enix)

Spannung und Adrenalin wechseln sich harmonisch ab mit ruhigen, einsamen und keuchenden Wanderungen in der sibirischen Einöde. Lara und das ewige Eis. Man spürt förmlich die kalte, schneidende Luft der Taiga, die Erleichterung, wieder einen Rastplatz gefunden zu haben. Erst einmal durchatmen im Schatten einer riesigen Lenin-Skulptur, die Waffen verbessern, das Wissen festigen und Attributspunkte verteilen. Was will man mehr! Ja. Noch mehr Teile dieses wunderbaren Computerspieles.

Ganz ehrlich. Ich weiß wirklich nicht, was man noch besser machen will. Laras Tour de Force durch Sibirien ist einfach phantastisch. Sie klettert, sie springt, sie löst Rätsel. Sie entziffert alte Inschriften und forscht mystischen Kräften nach, inmitten von Kugelhagel und Tierangriffen und kommentiert keck. Man lässt sich sogar hier und da hinreißen, den schönen Schneeleoparden einige Augenblicke zu bewundern, wie er geschmeidig durch den hohen Schnee schleicht mit funkelnden Augen und fauchendem Säbelzahntigermaul, bevor man Lara auf ihn loslässt. Sie kann einfach alles, was das Herz begehrt und was man vielleicht auch selbst schon immer können wollte, aber bislang zu können nicht wagte.

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Rise of the Tomb Raider (Square Enix)

Rise of the Tomb Raider setzt in jeder Hinsicht neue Maßstäbe der Unterhaltung und enttäuscht nirgendwo. Wer es ganz genau nimmt und überkritisch sein will, nun gut, dem sei zugestanden, dass die Detailfreude zum Ende hin abnimmt, die Level kürzer werden, eine Art akzelerierender Storymodus bestimmend wird. Aber ehrlich: Die Story ist so gut und mitreißend, dass die Balance gehalten wurde. Ich hätte gar nicht zwanzig Stunden länger durch alte Stollen herumstapfen wollen, während mein Begleiter in den Fängen … aber was rede ich da! Es ist unfassbar, was Computerspiele können, wie sie einen in eine Welt entführen und nicht mehr loslassen. Rise of the Tomb Raider bietet garantiert fünfzehn Stunden Spielspass und hohem Wiederspielwert durch interessante Schwierigkeisgradssteigerungen. Zudem kann man endlich The Revenant hautnah und ohne Filter erleben und mit einem Bären ringen. Es ist einfach zu schön. Die Levels sind wunderschön gestaltet. Die Rätsel anspruchsvoll, aber lösbar und immer optional. Ich habe es einfach genossen, wie mir bei manchen Kletterpartien schwindlig wurde und bei sagenhaften Harakirisprüngen das Blut in den Adern gefror.

Perfektion besitzt selbstredend einen Zeitkern. Jeder Moment kennt eigene Perfektionen, Rise of the Tomb Raider hat jedoch einen Ehrenplatz im Computerspieleolymp verdient. Es ist ein Spiel, das ich aus purer Freude immer wieder spielen werde, während ich meine eigene Reise nach Sibieren in die kalten geheimnisvollen Einöden Kamschatkas plane. Was kann ein Spiel mehr erreichen, als Lust auf Leben und Mehrleben zu machen. Crystal Dynamics hat nach dem ersten Teil in die Credits geschrieben, dass sie das bestmögliche Computerspiel den Fans übergeben wollte. Sie haben es nun schon zum zweiten Mal geschafft! Gratulation.

Rise of the Tomb Raider
Plattform: XBox One, PC, PS4 (erscheint noch)
Entwickler: Crystal Dynamics
Publisher: Square Enix
bereits erschienen

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