Anpfiff! EA sind mit ihrer Basketball-Reihe zurück – und sie haben viel dazugelernt!
Mit dem neusten Spiel der NBA Live-Reihe beruft sich EA auf althergebrachtes, hat aber auch aus den Fehlern der vorigen Teile gelernt. Den 2kSports Titel NBA2K16 vom virtuellen Basketball-Thron zu stoßen, schafft EA allerdings nicht. Ein cooles neues Feature ist allerdings die Möglichkeit, selbst zu spielen. Und mit selbst spielen meine ich, mit dem Smartphone einen Scan des eigenen Gesichts zu machen und diesen auf den Hauptcharakter zu übertragen. Im Karriere-Modus spielt man dann mit diesem erstellten Charakter und levelt diesen, ähnlich wie bei einem Rollenspiel, hoch. Einerseits ist die Idee, während der Matches nur diesen einen Charakter zu spielen, interessant. Das sorgt aber, zumindest in den ersten paar Partien, für Frustration, denn es beschränkt die Möglichkeit, ins Spielgeschehen einzugreifen. Mit dem von Spike Lee inszenierten Story Mode in 2k16 ist dies allerdings nicht vergleichbar.
Mannschaftsmanagement für den e-sportlich ambitionierten BWL-Studenten
Umso interessanter gestaltet sich hier der sogenannte „Dynasty“-Mode, in dem man Manager eines Teams ist. Beim Start einer neuen „Dynasty“ lässt sich das NBA-Lieblingsteam (oder für kaltherzige Masochisten auch die verhasste Erzfeind-Mannschaft) auswählen und so zu Ruhm und Reichtum (oder halt eben Scham und Konkurs) führen. Großartig an diesem Modus ist die Möglichkeit, anders als bei den üblichen Sportmanagement-Spielen, die anstehenden Partien auch wirklich zu zocken.
Wo ist denn hier die Party?
Generell ist die gesamte Inszenierung ein bisschen Mau. Jeder, der schon einmal ein Basketballspiel der NBA live im Stadion erleben durfte, weiß, dass es bei amerikanischen Sportveranstaltungen auch immer ein unterhaltendes Rahmenprogramm gibt: Cheerleader, Musik und zumindest irgendwas mit Kindern. Aber es hätte auch schon gereicht, wenn sich zumindest die Chöre und Jubel des Publikums etwas dynamischer und nicht so aus der Lachkonserve geklaut anhören würde. Toll ist allerdings, dass auch die Spieler sprechen und sich gegenseitig zurufen. Dies trägt zum guten Flair des Spiels bei, denn auch visuell ist NBA Live 2016 sehr schön. Die einzelnen Spieler sind hervorragend designt und animiert. Auch das Kamerasystem scheint besser zu funktionieren – auf im Bild stehende und die Sicht auf das wesentliche verdeckende NPCs bin ich hier weit weniger gestoßen als bei 2ks Version.
NBA Live 2016 oder NBA 2k16?
Solltet ihr gerade euer bestes Briefpapier und Urgroßvater Herberts Füllfeder rausgeholt haben um der Uschi einen lieben Brief mit der Frage, welches Basketballspiel denn nun das richtige für euch ist, zu schreiben – haltet ein: NBA Live ist leichter zu spielen und bietet nicht ganz so komplexe Spieldynamik wie NBA 2k. Überdies hinaus ist es durch diverse Einblendungen, zum Beispiel von Zeitabläufen, auch freundlicher zu Menschen, die mit Basketball nicht so sehr vertraut sind. Für Einsteiger und Leute, die hin und wieder mal mit Kumpels eine Runde spielen wollen ist NBA Live 2016 wohl eher geeignet. 2k16 konzentriert sich dann doch auf SpielerInnen, die etwas mehr Stunden investieren wollen.
NBA Live 2016
Entwickler: EA Sports
Plattform: XBO/PS4/PC
Release: Bereits erhältlich