Frozen für Erwachsene: THE HUNTSMAN & THE ICE QUEEN

© Universal Pictures
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Als ich 2012 den Trailer zum Film  Snow White & The Huntsman sah, war ich schlichtweg entzückt. Die Idee, altbewährte Märchen neu umzusetzen und dem ganzen noch einen düsteren Touch zu verleihen und sie somit etwas „zeitgemäßer“  zu gestalten, fand ich großartig. Und dann sah ich…

Beim Blick auf die Besetzung vom Schneewittchen blieb mir kurz die Spucke weg. Ich war skeptisch, denn Kristen Stewart mag eine gute Schauspielerin sein, wenn sie in ihrem Metier ist: Leidender Teenager, der sich nicht zwischen Hund oder halbtotem Lover entscheiden kann bzw. die Rolle einer generell vom Leben enttäuschten Person – aber als eine von allen für ihr liebliches Wesen verehrte Frau, die sich zur schwertschwingenden Anführerin ihres Heeres entwickelt, um ihr Königreich zurückzuerobern? Nein, dafür hat es dann doch nicht gereicht, aber zum Glück gab es extrem gute visuelle Effekte und Charlize Theron als bitterböse Königin, die den Film (für mich) gerettet hat.  Aber genug zum 1. Teil, der Snow White Chronicles.

Frauenpower – Der Jäger und seine (Sp) Ice girls.

Love is in the air
(c) Universal Pictures

Die Geschichte zu The Huntsman & The Ice Queen geht zurück in der Zeit, lange bevor der Huntsman zu ebensolchem wurde. Somit ist dies eine Art Prequel, quasi sein Leben, bevor Schneewittchen am Tanzparkett auftauchte. Dieses Mal hat er es aber nicht nur mit einer, sondern gleich mit drei ziemlich starken Tanzpartnerinnen zu tun. Die weiblichen Hauptrollen sind neben der altbekannt bösen und wirklich furchteinflößenden Queen Ravenna (Theron) mit Emily Blunt als Freya aka The Ice Queen und Jessica Chastain als weibliches Pendant zum Huntsman,  außergewöhnlich gut besetzt. Besonders Emily Blunt gibt der Schwester von Ravenna den nötigen Tiefgang und eine ausgewogene Mischung aus eisig und traurig.

Ice Queen & Evil Queen
(c) Universal Pictures

Wohlgemerkt ist die Eiskönigin nicht als Eiszapfen geboren worden, erst ein schwerer Schicksalsschlag und eine herb enttäuschte Liebe lassen ihr Herz erkalten. Die innere Leere füllt sie mit einer kleinen Kinderarmee, die sie langsam zu ihren Huntsmen heranzieht. Anfangs verschreckt und ängstlich werden die Kinder zunehmend stärker und dienen ihrer Königin und Ersatzmutter bedingungslos. Das oberste Gebot in Freya’s Reich ist: Niemand darf sich in irgendjemanden verlieben. Period! Dass das natürlich nur noch mehr Ansporn für die mittlerweile große Sara und Eric ist, ließ nicht lange auf sich warten. Das Knistern zwischen den beiden ist nicht mal mehr durch das Spanngeräusch von Sara’s Bogen zu überhören. Als die Königin den Verrat mitbekommt müssen Eric und Sara mit bösen Konsequenzen rechnen. Apropos böse, auf der dunklen Seite des Königreichs herrscht zur selben Zeit großer Aufruhr, da der allmächtige, heilige goldene Spiegel, der dessen Besitzerin unbesiegbar macht, abgängig ist. Mit allen Mitteln muss nun verhindert werden, dass The Evil Queen den Spiegel in ihre Hände bekommt. Charlize Theron blüht in ihrer diabolischen Rolle unglaublich auf. Nie möchte ich es mir mit dieser Person verscherzen, „wenn Blicke töten könnten“ hat sie regelrecht perfektioniert.

„The Evil is always and everywhere“

(c) Universal Pictures
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Auf der Suche nach dem heiß begehrten Stück tauchen unter anderem auch wieder die Zwerge  (Nick Frost) auf, ihrerseits die Spaßkanonen in diesem Film. Bis zum ultimativen Showdown der Schwestern und dem Kampf um die Weltherrschaft bzw. den Spiegel kann man die zweifelsfrei starke Chemie zwischen Chastain und Hemsworth beliebäugeln. Die Liebe steht in diesem Film definitiv wesentlich mehr im Vordergrund. Das merkt man leider auch bei den visuals, die etwas vernachlässigt wurden und nicht so stark wirken wie beim Vorgänger. Sehr gute Wahl aber auch hier wieder beim Titelsong, nach Florence and the Machine darf diesmal Halsey mit ihrem Song Castle die Endcredits beschallen. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass man durchaus mehr aus dem Film machen hätte können. Aber als Märchen-Fortsetzung mit sehr schönen Menschen in grandiosen Kostümen (von Coleen Atwood) durchaus sehenswert.

Wertung: 7 von 10 Eiszapfen

The Huntsman & The Ice Queen (The Huntsman: Winters War)
Regie: Cedric Nicolas-Troyan
Drehbuch: Evan Spiliotopoulos and Craig Mazin
Cast: Chris Hemsworth, Charlize Theron, Emily Blunt, Nick Frost, Jessica Chastain
Verleih:  Universal Pictures Int.
Laufzeit: 114 Minuten
FSK: ab 10 Jahren
Startdatum: Österreich & Deutschland 07. April 16

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