Deadpool – with great power comes great irresponsibility

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Hi guys, its me…DEADPOOL!! The following is a review of the movie DEADPOOL, it is about me, DEADPOOL and of course it is approved by none other than yours truly. I made sure they tell you about all the fun, blood, the violence and the mayhem. You will love this epic movie…bring your kids!!

XOXO

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Endlich! Endlich hat es ein Film aus dem Marvel-Universum geschafft, nicht generisch und langweilig zu sein, ganz im Gegenteil: Deadpool überrascht mit pointiertem Humor und einem wohlverdienten R-Rating. Das ist man nicht gewohnt vom weichgespülten Disney/Fox Produktkanon, in dem der glorreiche Held seine Origin-Story erzählt und dann heroisch die Welt rettet und die Frau erobert.

Jetzt muss man dazu sagen: Deadpool macht storytechnisch nicht viel anders und wenn man verzweifelt einen Schwachpunkt suchen möchte, dann findet man ihn dort. Wade Wilson, Ex Special Forces, wird durch Experimente unsterblich und entscheidet sich, mit seiner neu gewonnen Superpower Rache zu nehmen an seinen Peinigern. Klingt erst einmal sehr klassisch, aber Deadpool ist kein Superheld, er handelt egozentrisch – auch wenn er immer wieder Teil der X-Men ist. Und hier haben wir noch einen negativen Beigeschmack. Die beiden unnötigen X-Men (Colossus und Negasonic Teenage Wahrhead – wie cool ist der Name?), die zwar unterhaltsam und sympathisch sind, aber streng genommen überflüssig, wirken ein bisschen wie eine Werbekampagne für Fox: „Mögen Sie, was Sie sehen? Dann schauen Sie doch in unsere anderen Filme rein, die X-Men Reihe. Das könnte Ihnen auch gefallen“. Macht Marvel jedes Mal, also fair enough.

Hiermit ist alles, was auch nur ansatzweise negativ gewertet werden könnte, aufgebraucht. Deadpool ist im Kreise der generisch werdenden Comicverfilmungen eine Offenbarung. Ant-Man hat das mit der Selbstironie mal versucht („Ist es zu spät, den Namen zu ändern?“), aber wie schon Yoda wusste, es gibt kein Versuchen und Deadpools große Stärke ist das Durchbrechen der 4.Wand und damit die direkte Interaktion mit dem Publikum. Der Film ist gespickt mit Referenzen darauf, dass sich Deadpool bewusst ist, dass er sich in einem Film befindet („Man könnte fast meinen, das Studio kann sich nicht mehr als zwei X-Men leisten“) und das ist erfrischend und unterhaltsam. Der Humor ist pubertär, böse und kennt eigentlich kaum Grenzen und das tut dem Film gut, denn selten wurde kollektiv so viel im Kino gelacht.

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Irgendwie ist es fast schön zu sehen, mit wie viel Determinierung Ryan Reynolds sich als Produzent und Hauptdarsteller rehabilitiert hat. Nicht, dass der Autounfall, der Green Lantern war, oder sein beschämender Auftritt als Deadpool in X-Men Origins: Wolverine seine Schuld gewesen wären, aber man verbindet die Figur nun einmal mit dem Darsteller. Und im Fall Deadpool passt das perfekt, denn Reynolds und Wilson verschmelzen zu einer Person und kein anderer Darsteller würde diese Rolle besser umsetzen können. Und irgendwie ist es doch schön, dass Leute in ihre Projekte mit so viel Leidenschaft und Herzblut hineingehen wie Reynolds es bei Deadpool getan hat. Das merkt man auch am gelungenen Marketing – man erinnere sich an das Emoji-Poster – und daran, dass ganz aus Versehen das erste Material zum Film geleaked wurde und Reynolds daraufhin innerhalb von 24 Stunden grünes Licht für die Produktion bekommen hat.
Zufälle über Zufälle oder vielleicht doch eher was anders und damit weisen wir auf etwas hin, was nur Spieler des ebenfalls großartigen Deadpool Games für PC, Playstation und Xbox verstehen werden, wenn sie sich daran erinnern, was Deadpool getan hat, als der Produzent ihm sein eigenes Spiel verbieten wollte.

Langer Rede kurzer Sinn: Wer Lust auf richtig gutes Popcorn-Kino hat, einen neuen, erfrischenden Zugang zum Marvel-Universum sucht und einfach unfassbar viel Spaß haben will, der ist bei Deadpool an der richtigen Adresse. Bestes Ergebnis erhält man, wenn man den Film im Original sieht.

Deadpool
R: Tim Miller
D: Rob Liefeld, Fabian Nicieza, Rhett Reese, Paul Wernick
C: Ryan Reynolds, Ed Skrein, Morena Baccarin
Laufzeit: 108min; FSK: 16; Kinostart (AT/DE): 11.02.2016

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