The Nice Guys – ungezogene Jungs und LA Confidential

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Endlich mal wieder ein origineller Hollywoodfilm, rufen begeistert alle Kritiker. Und Shane Blacks Buddy-Movie weiß durchaus zu begeistern und zu unterhalten.

Bevor ich auf die Handlung eingehe, möchte ich kurz die Meinung über die Originalität des Filmes relativieren: Natürlich bezieht sich das darauf, dass der Film weder auf einem Buch oder Comic basiert, keine Fortsetzung, kein Prequel oder gar Remake oder Reboot darstellt. Nichtsdestotrotz erinnert er frappierend an Shane Black’s Erstlingserfolg Kiss Kiss Bang Bang, welcher anno 2006 Robert Downey jr. wieder ins Gespräch brachte. Aber das ist nur ein eher unbedeutender Kritikpunkt am Film und kann nur stören, wenn man vor kurzem Kiss Kiss Bang Bang gesehen haben sollte. Nun aber zum eigentlichen Film:

A Naughty Buddy-Movie

Der lausige, schäbige und trinkende Privatdetektive Holland March (Ryan Gosling) hat nicht unbedingt einen Glückstag, als der Berufsschläger Jackson Healy (Russel Crowe) ihn zuhause aufsucht und zusammenschlägt, damit er aufhöre der scheinbar unbescholtenen Amelia (Margaret Qualley) nachzuschnüffeln. Dass ihn aber gerade doch Healy wenig später auf einer Toilette aufsucht, um ihn anzuwerben, genau diese Amelia nun doch zu finden, ist dann doch sehr verrückt. Das ist der Beginn eins ungleichen Duos, welches, unterstützt von Marchs 13-jähriger und überaus kompetenter Tochter (fantastisch: Angourie Rice), in die Untiefen von LAs Pornoindustrie eindringt, und Kriminalfall zu lösen hat, der doch weitaus größere Kreise zieht, als man glauben möge.

Die Welt ist ein schlechter Ort

An dieser Stelle sollte eine Warnung fällig sein: Der Film ist zwar zum Teil eine Komödie, zum anderen Teil aber auch ein Hardcore Thriller, und nichts für Zartbesaitete. Humorvolle Gewalt, obszöne Sprache und auch Nacktheit gehören hierhin. Und das ist gut so. Der Film verharmlost und beschönigt (fast) nichts, und das ist mit ein Grund, warum der Film so herrlich gut funktioniert, und sich abhebt von anderen Hollywoodproduktionen.

Shanes Filme zeigen, dass die Welt schlecht ist. Seine Protagonisten sind ebenso schlecht wie die Bösen, mit dem einzigen Unterschied, dass die „Guten“ doch für ein wenig Gerechtigkeit und Wahrheit eintreten, während die Antagonisten auf Macht und Erfolg aus sind.

Crowe und Gosling haben eine ausgezeichnete Chemie miteinander, und auch generell ist der Cast hervorragend. Zum Humor ist zu sagen, dass die Witze immer ins Schwarze treffen, und überaus gelungen ist. Das ganze Kino ist mit mir vor Lachen gestorben, sogar bei eigentlich gewalttätigen und brutalen Szenen.

Ich finde es auch sehr toll und interessant, wie der Film mit gewissen Konventionen und Erwartungshaltungen spielt und diese umdreht und pervertiert.

Ein kleiner Kritikpunkt muss aber doch sein: Auch wenn der Film am Anfang zeigt, was eine zerschlagene Fensterscheibe wirklich verursacht, so kann er das später nicht wiederholen, wenn ganze Personen durch Glasdächer fliegen. Dadurch geht der überdrehte „Realismusanspruch“ flöten. Aber gut, dafür gibt’s dann auch wiederum eine verrückte Traumsequenz.

The tremendous trio copyright: warnerbros.com
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Verdikt: The Big Lebowsky

The Nice Guys ist ein irrsinnig lustiger Film und ein guter Thriller. Manche Genrekonventionen werden verdreht, manche beibehalten. Man wird 2 Stunden lang sehr gut unterhalten, vor allem wegen Crowe, Gosling und Rice und schon jetzt ist der Film in meiner Topliste des Jahres drinnen. Ab ins Kino mit euch.

The Nice Guys
R & D: Shane Black
P: Misty Mountains, Bloom
C: Ryan Gosling, Russel Crowe, Angourie Rice, Margeret Qualley, Kim Basinger, Keith David
L: 116 min
FSK: 16
ET: 2.6.16

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