In einem Monat ein Buch schreiben? 50 000 Worte in 30 Tagen? Word wars? Writing buddies? Klingt wahnsinnig? Ist es auch.
NaNoWriMo steht für National Novel Writing Month – am 1. November beginnen die Schreiberlinge ihre Schreibreise mit dem (fernen) Ziel, bis zum 30. November 50 000 Wörter zu schreiben. Seit 1999 treffen sich SchreiberInnen on- und offline und versuchen sich gemeinsam, mit Enthusiasmus und Frust, Spaß und Verzweiflung, durch den November zu kämpfen. Offline – bei lokalen Schreibtreffen, die von sogenannten Muncipal Liaisons organisiert werden. Das sind Write-Ins in Cafés, Kick-Off-Partys (Startschuss natürlich am 1. November um 0:00), oder ganz außergewöhnlichen Schreib-Treffen – zum Beispiel in der Wiener Bim. Online – mit writing buddies, mit denen man sich zu so genannten word wars oder word sprints zusammentut. Man macht sich eine Zeitspanne aus, und wer in dieser Zeit mehr schreibt, hat gewonnen. Und was gewinnt man? Nun – viele, viele Wörter für den word count und sehr oft FreundInnen aus aller Welt, denen auch eine Geschichte auf der Seele brennt, die aufgeschrieben gehört. Und das verbindet dann doch irgendwie.
Ich hör’s schon: „Ich würd‘ echt gern mitmachen, aber ich hab einfach keine Zeit dafür! Ich hab ‘nen Job, schreib gerade meine Bachelor-Arbeit, muss mich um meine WoW-Guilde kümmern und meine Synchronschwimm-Gruppe braucht mich auch!“ Ja, voll! I feel you! Manchmal ist es echt eine Herausforderung, alles unter einen Hut zu bringen – Job, Freundeskreis, Familie, Freizeit, Uni, und vieles mehr, das kennen wir doch alle. Ich persönlich mache im November einfach ein paar cuts – dann schau ich eben keine fünf Serienfolgen vor’m Schlafen gehen, oder gehe wirklich nach dem 2. Bier heim. Wichtig ist es auch, dem Freundeskreis und der Familie zu sagen „Ich schreibe im November mein Buch!“ – und dann erntet man (von den meisten) Zuspruch, Verständnis und das eine oder andere Anfeuern – cheerleader brauchen wir NaNos diesen Monat so so dringend. (Und hey – wer braucht schon Schlaf? Schlaf wird dann im Dezember nachgeholt!)
Schließlich noch – vier Tipps und Tricks für ein erfolgreiches NaNoWriMo:
- Jeden Tag schreiben – wirklich jeden. Manchmal rechnet man eine halbe Stunde ein, manchmal eben eine ganze. An Wochenenden schafft man dann vielleicht doch ein paar mehr.
Dazu: Wenn man im Vorhinein weiß, dass es an gewissen Tagen wirklich wahnsinnig schwer bis gar nicht gehen wird (Stichwort – Vienna Comic Con, anyone?) – vor-schreiben! Dann sind’s die Tage davor eben nicht die durchschnittlichen 1667 Wörter pro Tag, sondern vielleicht mal 2500? - Du musst da nicht alleine durch, und das solltest du auch nicht! Als ich 2013 das erste Mal mitgemacht habe, habe ich nicht gewonnen – mein word count blieb bei etwa 30 000 stehen. 2014 hab ich dann die 50 000 geknackt – und warum? Weil ich im Beisein anderer NaNos geschrieben hab. Es schreibt sich wirklich leichter mit anderen zusammen, vor allem, wenn man mal total gefrustet ist. (Und ja, dieser Punkt wird kommen – bei uns allen. Versprochen.)
- Bändige den inneren Editor! Wichtig ist es, dass wir einen Grundstein im November bauen – überarbeiten müssen wir dann sowieso. Und neu schreiben. Und streichen und Kapitel furchtbar doof finden. Und dann doch Sachen aus dem November gut finden und drin lassen. Im November schreiben wir, im restlichen Jahr überarbeiten wir, und schreiben das eine oder andere neu und um. Okay? Okay!
- Und hey – kein Druck, kein Stress. Solltest du die 50 000 nicht schaffen – auch egal! Werden es 30 000, 10 000 oder 5000 – das sind immer noch mehr als 0. Es sind Wörter, die aus dir geflossen sind, um deine Geschichte zu erzählen – Kurzgeschichten sind ja auch immer noch Geschichten. Das Wichtigste an NaNoWriMo ist immer noch der Schreibspaß und dass wir uns einfach mal die Zeit nehmen, das Schreiben wirklich durchzuziehen.
Und jetzt – haut rein in die Tasten! Wir schaffen das! Wir können dieses Monster gemeinsam besiegen – die Welt braucht unsere Geschichte!
… to be continued …
<3
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