Der dritten Teil des erfolgreichen Horrorfranchise Insidious rund um Dämonen und Geister, die versuchen, aus ihrer Welt in die unsere zu gelangen ist, obwohl der Titel anderes vermuten lässt, die Vorgeschichte der Reihe. Insidious Chapter 3 bringt den Zusehern die Geschichte des Mediums Elise näher.
Verpackt wird das Ganze in einen klassischen, klischeehaften und trotzdem gelungenen Plot rund um die junge Quinn Brenner, die versucht ihre tote Mutter im Jenseits zu kontaktieren und dabei die Aufmerksamkeit eines Dämons auf sich zieht. Kommen wir zuerst zu den negativen Aspekten des Films, da diese für mich überraschenderweise um einiges weniger sind als die Positiven.
Die Hauptperson ist Quinn Brenner, eine junge Frau, die auf der Kippe zwischen Teenager und Erwachsensein steht, kurz vor ihrem Schulabschluss. Noch unterstützt sie ihren Vater, der nach dem Tod der Mutter mit der Situation überfordert ist, im Haushalt und bei der Erziehung des kleinen Bruders, nebenbei bloggt sie und ist Vegetarierin. Der Nachbarjunge ist natürlich heimlich und doch offensichtlich in sie verliebt und die ganze Welt scheint gegen sie zu sein. Ihre einzige Chance ist die Aufnahme an einer renommierten Schauspielschule am anderen Ende des Kontinents. Der Vater arbeitet hart, kann aber auf sich allein gestellt die Last nicht tragen. Der kleine Bruder ist dabei auch keine große Hilfe und so bleibt alles an Quinn hängen, die dafür ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinten anstellt. Im Grunde stellt die Familie und deren Umfeld ein einziges Klischee dar und die Beziehungen zwischen dem Vater und den Kinder wirken sehr gezwungen und aufgesetzt.
Der zweite negative Aspekt ist, wie in den ersten beiden Teilen, das Geisterjäger-Duo Tucker und Specs, der vom Regisseur selbst verkörpert wird. Sie stören für mich die düstere Stimmung, die alle drei Filme – der Dritte vielleicht sogar am besten – aufbauen und ihnen so die beklemmende und unheimliche Atmosphäre zwar nicht rauben aber definitiv abschwächen.
Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall Lin Shaye. Wie auch in den anderen Teilen verkörpert sie das Medium Elise Rainier. Sie ist sozusagen der rote Faden der Reihe und glänzt auch dieses Mal als Verbindung zwischen dem Reich der Lebenden und der Toten. Ein weiterer gelungener Aspekt des Films ist der Antagonist, der Dämon. Im Vergleich zu den anderen Teilen wirkt dieser im dritten Kapitel um einiges realistischer, was ihn auf der einen Seite verwundbarer, auf der anderen Seite aber auch unheimlicher macht, da er mehr einem Menschen als einem fantastischen Wesen ähnelt. Natürlich ist auch die alte Dame aus den ersten beiden Teilen mit von der Partie, die aber in diesem Film nur am Rande vorkommt und wohl eher eine Verbindung zu den anderen Teilen darstellen soll.
Insidious: Chapter 3 ist gruselig, beklemmend und definitiv zum Fürchten. Alle drei Teile sind dem gesamten Horror-Franchise würdig und wenn die Produzenten, der Story zuliebe, es bei der Trilogie belassen und nicht den selben Fehler machen, der Paranormal Activity ruiniert hat, wäre diese eine der besten der Horrorfilmgeschichte. Natürlich wird das nicht passieren…
https://vimeo.com/109913600
Insidious: Chapter 3
R: Leigh Whannell
Buch: Leigh Whannell
D: Dermot Mulroney, Stefanie Scott, Angus Sampson
Sony Pictures
FSK-16, L: 98 min, ET: 2.7.2015