Crossing Europe Filmfestival 2016 – Europe, what is your destiny?

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Das diesjährige Festivalprogramm des nunmehr 13. Crossing Europe-Filmfestivals gibt  mit 162 Filmen aus 35 verschiedenen Ländern Einblicke in die Vielfalt des europäischen Filmschaffens und gleichzeitig in die komplexen und kontroversdiskutierten, gesellschaftspolitischen Themen der Zeit. Im Augenblick des Wankens der europäischen Integration und dem Erstarken von Nationalismen zeigt die Programmierung die engmaschigen Verflechtungen europäischer Identitäten nicht nur thematisch, sondern auch durch die Biografien der Filmschaffenden auf.

Reisen als Suche nach sich selbst, als Suche nach der eigenen Geschichte, Identität und Heimat, und/oder der Suche nach einer lebenswerten Zukunft ist ein Motiv, das sich in Vielen der Festivalbeiträge findet. Fragen nach historischer Verantwortung,  Fragen zur Aufarbeitung der jüngsten Geschichte und brennendheiße ethische Fragen eines Europas in der Krise seines Selbstverständnisses lassen sich an den Festivalbeiträgen ablesen. Dabei sind in zehn Sektionen neben sozialkritischen Positionen in Feel-bad-Filmen, auch Komödien Reflexionsfläche für die Herausforderungen, Problematiken und außergewöhnlichen Begebenheiten der europäischen Lebenswelten.

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Wie verändert sich Arbeit in Europa? Dieser Frage geht die Sektion Arbeitswelten nach: diesmal unter dem programmatischen Titel Bildung, Ausbildung und Beruf (ung), die Klammer deutet auf eine gesellschaftliche Selbstverwirklichungsdoktrin hin, aber auch auf die unzähligen Träume, die nicht immer den Realitäten gewachsen sind. In vier Beiträgen versammeln sich Kämpfer, Träumer und Hoffnungsträger.

An Bauwerken, Städteplanung und Infrastruktur äußern sich gesellschaftliche Hierarchien und Ideologien. In der Rubrik European Communities mit dem Untertitel Dorfkommunen im Spiegel Europas zeigen sich an der vermeintlichen Peripherie essentielle Themen des Zusammenlebens mit politischer Brisanz: im finnischen Beitrag Atomin Paluu die bizarren Auswüchse neoliberale Politik im Energiesektor, das Erstarken des aggressiven Nationalismus im niederländischen Beitrag the Érpatak Model und der Umgang mit psychisch Kranken in Die Fremde Frau – eine Winterreise nach Flössenbürg.  In Homeward Bound – Sulla Strada di Casa unterstützen die Filmemacher Giorigio Cingolani und Claudio Gaetani Jugendliche, die im sogenannten Hotel House, in dem Menschen aus über 40 Nationen leben, heranwachsen, dabei sich selbst und ihr Leben zu porträtieren.

In den Rubriken European Panorama Fiction & Documentary bekommt das Publikum Einblicke in die Perlen der europäischen Filmfestivallandschaft des letzten Jahres. Beiträge, die bereits in Berlin, Cannes, Venedig, Locarno oder beim Sundance ausgezeichnet worden sind, bekommen jetzt erstmals auch in Österreich eine Bühne.

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Das diesjährige Tribute ist der Langzeitbeobachterin am tschechischen Dokumentarfilmhimmel Helena Třeštíková gewidmet. Třeštíková wird zu Gast sein, und darüber hinaus ihre langjährige Erfahrung in einer Master Class teilen. In ihren Langzeitbeobachtungen fängt sie individuelle oft konfliktreiche Lebenswege ein, die uns erstaunen, mitfiebern lassen und berühren. Dabei wird das Medium Film einmal mehr Gedächtnis und Archiv der tschechischen Gesellschaft sowie des sich wandelnden Europas.

Europäischer Film wird selten mit starkem Genrekino assoziiert. In der Nachtsicht finden sich starke ästhetische Positionen, die man dem offenen Begriff des phantastischen Films zusammenfassen kann. Anzügliches, Humoristisches  und Unheimliches erwartet alle Nachtschwärmer.

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Heimatland –Wonderland ist nicht nur der Titel des deutsch-schweizerischen Episodenfilm in der Rubrik Cinema Next Europe, sondern auch der thematische Schwerpunkt der Rubrik. Junge Talente bekommen eine Bühne ihre Sicht auf das aktuelle Europa filmisch darzustellen. Begleitet wird die Sektion von einer Diskussionsrunde mit den Festivalgästen. Heimatland –Wonderland wurde nicht nur in dieser Sektion kuratiert, sondern auch in der Rubrik Competition – Fiction. In dieser Rubrik wird neben dem Jurypreis auch für einen Publikumspreis abgestimmt. Bei den Local Artists steht ganz das oberösterreichische Filmschaffen im Vordergrund. In den Kurzfilmprogrammen finden sich Studierende genauso wie etablierte Filmschaffende. In einer weiteren Wettbewerbsrubrik Competition Documentary wird der zweithöchstdotierte Preis verliehen und dem jungen  Dokumentarfilmschaffen ein angemessener Rahmen geboten.

Das vielfältige Rahmenprogramm zeigt Kino an der Grenze zur bildenden Kunst bei der Expanded-Cinema-Inszenierung the Laguna. Zahlreiche Konzerte und die DJ-Lines auf dem OK-Deck schaffen einen Raum zur unverkrampften Vernetzung bei einem oder mehreren alkoholischen Getränken. Bei Talks und Get-Togethers diskutiert man über Gesellschaft und das Kino Europas. Das Festival realisiert einen Begegnungsort für Filmschaffende, Branchenvertreter und das breitgefächertes Publikum aus ganz Europa. Man darf sich auf einen aufwühlenden, ergreifenden und erheiternden Querschnitt durch das aktuelle europäische Kino in Linz freuen. Crossing Europe 2016 ich komme!

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